Freitag, 13. Dezember 2013

ALTSTADTFESTSKANDAL 2014: Sperrung und Eintritt rechtswidrig - aber alles bleibt wie gehabt!



Auch im Jahr 2014 sollen die Besucher des Altstadtfestes gezwungen werden, 2,50 € zu bezahlen. Nur „Eintritt“ soll diese abgepresste Summe nicht mehr heißen, sondern „Spende“.
Anwohner haben sich mit einem andersfarbigem Plastikarmband zu markieren, um freien Zutritt zu ihren eigenen Häusern zu erhalten.
Die Stadt Limburg und ihre maßgeblichen Politiker werden auch im Jahr 2014 den Veranstalter des Altstadtfestes logistisch und personell in diesem Treiben unterstützen.
Dies ist der Tenor einer Presseverlautbarung, die die kommerzielle Krämervereinigung verbreitete, auf deren Initiative dieses „Volksfest“ alljährlich über die historische Limburger Altstadt kommt. In dem Papier betont der Veranstalter, dass dieser „Modus“ in Gesprächen mit dem Ersten Stadtrat festgelegt worden sei.
Die Stadt Limburg hat dieser Darstellung nicht widersprochen.
Wie soll man die konfusen und von keinerlei auch nur scheinbarer Logik belasteten Auslassungen des Veranstalters nun verstehen?
Einerseits konstatiert die Stadt, wie bereits vor vielen Jahren schon geschehen, dass eine Sperrung der Altstadt rechtswidrig ist und niemand am Betreten derselben gehindert werden darf. 
Andererseits sollen die Besucher der Altstadt markiert werden.
Wozu?
Welchem Zweck sollen bitte die Armbändchen dienen, die die „Spender“ erhalten? Sollen sie zeigen, dass die Betroffenen genauso berechtigt sind, die Straßen zu nutzen, wie jeder andere auch?
Auch 2014? Alte Abzocke unter neuem Namen?
Und wozu benötigen Anwohner Armbänder (die auch noch auf Kosten der Stadt versandt werden sollen)? Um an Absperrungen, die es nicht geben darf, sich gegenüber Menschen, denen jegliches Recht fehlt, sie auch nur aufzuhalten, als jemand auszuweisen, der „freiwillig“ keine „Spende“ zu entrichten braucht und deshalb den Bereich betreten darf, der jedermann frei zugänglich sein muss?
Bedeutet es, dass die Stadt Limburg in bester Kenntnis der Rechtswidrigkeit eines solchen Handelns einem Verein wieder einmal gestattet, die Limburger Altstadt abzusperren und „Einlasskontrollen“ durch einen „Sicherheitsdienst“ durchführen zu lassen? Durch dasselbe Unternehmen, dessen Mitarbeiter für Gewalttätigkeiten gegenüber Bürgern und Besuchern im Sommer dieses Jahres verantwortlich waren?
Es ist nicht zu bestreiten, dass bestimmte Bereiche, die für das Altstadtfest genutzt werden sollen, für Fahrzeuge gesperrt werden müssen. Doch ein solcher Eingriff in den fließenden Verkehr ist eine hoheitliche Aufgabe, die nicht bewarnwesteten Hilfsarbeitern übertragen werden darf, sondern von der Polizei bzw. maximal der Hilfspolizei durchzuführen ist. Und außerdem mit ein paar Absperrbaken und „Gesperrt für Fahrzeuge aller Art“ Schildern personalfrei zu erledigen wäre.
Dafür, Fußgänger anzuhalten, ganz gleich, was man ihnen dann erzählt, fehlt jede Rechtsgrundlage.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt ohne einen besonderen Aufklärungswillen nach wie vor in Sachen Altstadtfestskandal 2013. Es besteht der Verdacht auf 18.000 Einzelstraftaten, begangen durch Mitarbeiter eines „Sicherheitsdienstes“ und zu verantworten sowohl vom Vorstand des Betreibervereins als auch von Zuständigen innerhalb der Stadtverwaltung respektive deren Untergebenen.
Doch die Verdächtigen interessiert dies überhaupt nicht. Sie wähnen sich im Schatten der Rathausmacht in Sicherheit, von der sie Rückendeckung bekommen bzw. behaupten – um genau so weiterzumachen wie bisher.
Die Stadt verweigert nach wie vor gesetzwidrig jegliche Auskunft auf konkrete Fragen nach Ablauf und Verantwortung bezüglich des Altstadtfestes 2013.
Noch bevor ein geplantes Altstadtfest 2014 auch nur terminiert ist, zeichnte sich dieses als bereits als ein neuer Skandal ab.
Doch die Frage ist, ob es diesmal so leicht wird, in altbekannter Limburger Manier „einfach mal zu machen“ und sich darauf zu verlassen, dass es am Ende doch keinen interessiert.
Nachdem der Kehrsatzungs-Schildbürgerstreich und der Luxus-Klerikale vom Domberg Limburg auf die publizistische Landkarte gebracht haben, sind Nachrichten aus der Stadt zwischen Taunus und Westerwald nicht mehr nur Randnotizen aus der Provinz.
Wie man hört, interessiert man sich in der Redaktion eines großen Hamburger Nachrichtenmagazins bereits für den sehr freihändigen Umgang mit Recht und Gesetz in Limburg - und besonders für die Hinterzimmerklüngeleien zwischen kommerziellem Veranstalterverein und der Politik…

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