Mittwoch, 7. Januar 2015

Bistum Limburg: Der Krösus der Nation



Nachdem der damalige Bischof von Limburg die Stadt zwischen Westerwald und Taunus sozusagen weltweit auf die Landkarte gebracht hatte, beschloss die katholische Kirche, dass es an der Zeit sei, wenigstens andeutungsweise der Öffentlichkeit mitzuteilen, was man da so an Besitz gehortet hatte.
Ein Jahr später haben längst noch nicht alle Diözesen ihr Vermögen offengelegt.
Limburg schon – und diese Bilanz enthüllt Erstaunliches. Die Diözese der Lahnstadt ist mit einem Vermögen von 900 Million aktuell die reichste derer, die ihren Besitz beziffert haben!
Neunhundert Millionen Euro.
Das ist eine Dimension, die sich der normale (Kirchen)Steuerzahler kaum vorstellen kann. Macht man einmal eine Milchmädchenrechnung (und darin ist das Bistum Limburg ja sehr erfahren, wie man nicht erst seit T. v. E. weiß…), dann wären das bei einer sehr konservativen Anlage in Tagesgeld alleine an Zinsen dafür 10,8 (in Worten: zehn Komma acht) Millionen Euro pro Jahr. Nur an Zinsen!
Das ist das Zweifache dessen, was die gesamten Baumaßnahmen für das Limburger Schloss kosten sollen – doch diese sollen ausschließlich aus den Taschen der Bürger (Katholiken oder nicht) genommen werden.
Geldspeicher über Limburg
Gute anderthalb Millionen wurden bisher hinter dem Dom vergraben, zur Hälfte vom Land Hessen gezahlt, zur anderen Hälfte den Hausbesitzern der Altstadt abgepresst. Und alle Baumaßnahmen dienen ausschließlich dem Haupt“mieter“ (Mieter sind eigentlich nur Menschen und Institutionen, die für die Nutzung von Räumlichkeiten auch BEZAHLEN), dem Bistum Limburg.
Von einer „Kostenmiete“, die irgendwann einmal in ferner Zukunft erhoben werden soll, murmeln linientreue, katholische Verantwortliche in öffentlichen Ämtern, und müssen auf mehrfache Nachfrage hin zugeben, dass diesbezüglich noch nicht einmal Verhandlungen laufen.
Dabei wäre es an der Zeit, ganz andere Gespräche zu führen. 
Es ist für die Stadt Limburg unverantwortlich, eine Immobilie wie das Limburger Schloss als ewigen Zuschussbetrieb zu halten und dazu auch noch zum ausschließlichen Nutzen einer schwerreichen Institution dort zu investieren.
Warum, fragt sich der in den Grundrechenarten nicht völlig Unbeleckte, bietet die Stadt Limburg dem Bistum nicht den Kauf des Schlosses an? 
Oder, und das ist eigentlich eine drängendere Frage, warum hat niemand innerhalb des Bistums so viel Rückgrat, diesen Vorschlag selbst zu unterbreiten? Es ist doch geradezu grotesk, dass der größte Grund- und Vermögenseigner Limburgs sich weiter so schamlos von der Stadt alimentieren lässt.
Aber so war es offenbar in Limburg und besonders im Bistum schon immer. Dort scheint nach wie vor das Motto zu gelten„Man darf nicht nur nehmen. Man muss auch in der Lage sein, sich geben zu lassen.“

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