Montag, 27. Mai 2013

Bürgerversammlung Limburger Schloss



Der Stadtverordnetenvorsteher lädt freundlicherweise die Bürger der Stadt Limburg am 11. Juni um 19:30 Uhr ein. Im Sitzungssaal des Rathauses soll das Limburger Schloss das Thema sein.
Das Dingsda hinter dem Dom
Diese lapidare Meldung, die unkommentiert als Randnotiz in den Zeitungen stand, hat eine Vorgeschichte. Eine längere. Das Limburger Schloss war 2011 überraschend als bezuschussungsfähiges, kommunales Bauwerk in den Fokus von Bürgermeister und Magistrat gerückt, die umgehend alles unternahmen, es bloß nicht auch in den Fokus der Öffentlichkeit geraten zu lassen. Das war grundsätzlich nicht weiter schwer, interessiert doch diese Ansammlung historisch und architektonisch vollkommen bedeutungsloser Gemäuer in Limburg eigentlich niemanden. Mancher hatte ungute Erinnerungen an eine Schulzeit dort, andere dachten an Pizzaorgien und Fußballweltmeisterschaftsfeiern in den Räumen der italienischen Gemeinde und vielleicht noch an einen verruchten Jugendtreff in einem finsteren Keller. Früher. Nur einmal kurz gelang es einigen, wenigen, persönlich Interessierten, eine kleine, gleichwohl empörte Öffentlichkeit herzustellen, als Mitte der 90er Jahre die Gefahr bestand, dass das Schloss in die Hände eines (bösen) Ortsfremden fallen könnte. Das konnte jedoch in einer konzertierten Aktion zwischen Vereinsgründung und massiver, politischer Einflussnahme verhindert werden. Glücklicherweise. Verkündete der eine oder andere damals. Und man hörte nichts mehr vom Limburger Schloss. Lange, lange Zeit.
So sollte es besser auch bleiben, waren sich die Verantwortlichen einig.
Doch eine Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung kam auf die Idee, und das muss man ihr zu Gute halten, dass die Bürger Limburgs vielleicht ein Interesse daran haben könnten, was mit dem verfallenden städtischen Gemäuer hinter dem Dom passieren sollte – und vielleicht auch, wer davon profitieren würde und auf wessen Kosten.
Abgebrannt, wieder aufgebaut, vergammeln gelassen, restauriert
Also stellte die FDP Fraktion einen Antrag auf eine Bürgerversammlung.
Das geschah im August 2011. 
Diesem Antrag stimmte man zu.
Danach passierte… Nichts. 
Nunmehr 2 (in Worten: zwei) Jahre und eine ganze Reihe von Nachfragen später soll ebendiese Bürgerversammlung stattfinden. 
Vielleicht kommt sogar der eine oder andere. 
Und vielleicht stellt der eine oder andere die eine oder andere konkrete Frage bezüglich der Historie und Abläufe des Erwerbs des Limburger Schlosses durch die Stadt. 
Der eine oder andere der Entscheider spielte in diesem Drama nämlich durchaus bereits eine Rolle. Manche gleich mehrere und mit wechselnden Positionen, Ansichten und Einsichten. Gut, das ist sicher übertrieben. Einsicht zählt im politischen Leben Limburgs eher nicht zu den Kardinaltugenden.
Es sind im Prinzip zum Termin der Versammlung alle Zutaten vorhanden, die einen unterhaltsamen Abend ergeben könnten.
Immerhin geht es um ein verwunschenes Schloss. Gibt es nun auch eine Märchenstunde?

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