Ab und zu kann man es einfach nicht vermeiden. Dann muss man
einmal Verantwortliche für rasche und zielführende kommunale Reaktionen loben.
Vor ca 20 Jahren zum Beispiel wäre dafür ein Anlass gewesen. Ein Anwohner des
Roßmarkts hatte sich beklagt, dass gegenüber der kleinen Gasse, an deren Ende
sein Haus und seine Garage lagen, mit großer Begeisterung von Ortsfremden wild
geparkt wurde und zwar so, dass er mit seinem Sternenkreuzer beim besten Willen
nicht mehr abbiegen konnte.
Damals ging alles rasend schnell. Innerhalb von drei Tagen
wurde gegenüber der Ausfahrt eine Verkehrsinsel mit Bordsteinen abgetrennt, in
die dann auch noch ein Pfosten gesetzt wurde, um die Findigeren unter den
hirnfreien Parkern daran zu hindern, ihr Automobil AUF der betreffenden Insel
abzustellen.
Dafür also nachträglich ein ganz großes Lob und eine
ebensolche Anerkennung. Das war sehr gut, sinnvoll, schnell, zweckdienlich,
unbürokratisch und bürgerfreundich.
Und es war vor etwa 20 Jahren.
Ob so etwas heute noch denkbar wäre, ohne 17 Ausschüsse
anzurufen, 12 Beschlussvorlagen aus unbekannter Quelle nicht zu lesen, 13
Machbarkeitsstudien in Auftrag zu geben, ohne Magistratsbeschluss,
Stadtverordnetenvotum, erneutem Gutachten und Gegenstudie, Aufhebung des
Magistratsbeschlusses und Zurückverweisung an den Altstadtausschuss, sei einmal
dahingestellt. Zweifel sind angebracht.
Das große Nichts |
Es gibt sie auf jeden Fall noch heute, besagte
Verkehrsinsel. Sie besteht aus einem ausgehobenen Becken, das zur Befüllung mit
Erde und zur Begrünung im folgenden Jahr vorgesehen war. Doch es folgten viele,
viele Jahre, ohne dass etwas geschah. Während an den richtigen Stellen
platzierte Blumenkübel (Bischofsplatz) mehrfach per anno bepflanzt, gewässert
und hin- und hergekarrt werden, führt die Verkehrsinsel am Roßmarkt nach wie vor
nicht einmal ein stiefmütterchenliches Dasein.
Noch nie hat sie eine Schaufel Erde gesehen oder gar etwas
Grünes aus einer Gärtnerei. Das einzig Biologische, das dort platziert wird, sind die Haufen der
Hunde, deren Besitzer zu faul sind, die paar Meter bis zum wirklich fußläufig
erreichbaren Greifenberg zu gehen. Dieser animalische Dünger hat dafür gesorgt, dass Unkraut einen Hauch von Grün bildet. Mehr gibt es nicht. Die Stadt Limburg hat sich seit der Erbauung
dieses kleinen Denkmals für kommunale Reaktionsschnelligkeit nie wieder darum gekümmert. Die Besitzer der
Häuserzeile rechts tun alles dafür, alljährlich diesen Teil des Rossmarkts mit
einer Blütenpracht in Fensterkästen und Bodenkübeln zu schmücken. Im kommunalen
Blumenbeet jedoch regieren Leere und Dreck. Und keinen kümmert es. Dabei gäbe
es doch einen ganz einfachen Grund nach Limburger Art, gerade diese kleine
Verkehrsinsel alljährlich mit dem größmöglichen Aufwand zu gestalten und zu
pflegen. Vielleicht weiß es einfach keiner der Verantwortlichen, aber: Die
Mauer links davon gehört zum Bischöflichen Ordinariat…
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