Vier Monate sind inzwischen
vergangen, seit die Limburger Altstadt rechtswidrig zu einem „Veranstaltungsgelände“
eines kommerziellen Vereins erklärt und jeder, der sie betreten wollte, unter
Androhung von Gewalt gezwungen wurde, einen „Eintritt“ zu entrichten.
Doch alle jemals zum Altstadtfestskandal
gestellten Fragen sind nach wie vor unbeantwortet. Bürgermeister, Magistrat,
Stadtverwaltung und Pressestelle verweigern stur jegliche Auskunft auch auf
mehrfaches Insistieren hin, gerade so, als gäbe es den § 3 des Hessischen
Pressegesetzes nicht.
Dort heißt es jedoch wörtlich:
Die Behörden sind verpflichtet,
der Presse die gewünschten Auskünfte zu erteilen.
Anordnungen, die einer Behörde
die Auskünfte an die Tagespresse überhaupt, an diejenigen einer bestimmten
Richtung oder an ein bestimmtes Druckwerk allgemein verbieten, sind unzulässig.
Geschlossene Gesellschaft, mal wieder |
Das Verweigern von Auskünften ist
damit absolut rechtswidrig und diese eklatanten Gesetzesverstöße sind allen
bestens bekannt, die zu Antworten auf mehrfach gestellte, konkrete Fragen
verpflichtet wären. Wie man hört, existiert jedoch eine (natürlich niemals schriftlich fixierte..) Anweisung von höchster Stelle, Anfragen des Dom-Zoo-Blogs nicht zu beantworten.
Man
stellt sich tot und bügelt in der bekannten Arroganz der kleinen, lokal begrenzten Macht
sogar Nachfragen von Parlamentariern mit inhaltsfreien Phrasen ab.
Das Schweigen hat Methode. Denn in
Wirklichkeit geht die nachgerade komplizenschaftliche Zusammenarbeit zwischen
Politik, öffentlicher Verwaltung und lokalem Krämerverband eifrig und in aller
Heimlichkeit schon in die nächste Runde.
Gerade so, als hätte es
jahrelange, massivste Verstöße gegen diverse behördliche Auflagen und Schlimmeres
niemals gegeben, zieht die Karawane weiter und behauptet auch noch, es hätte
nicht einmal ein Hund gebellt.
In bestens bekannter Limburger
Manier wird in geschlossener Gesellschaft im erlesenen Kreis bereits jetzt
wieder diskutiert, wie im kommenden Jahr unter der Federführung derer, gegen
die die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf verschiedene Delikte
ermittelt, genau derselbe Veranstalter einen neuen Abzockefeldzug starten kann.
Dem Vernehmen nach hat man für
die, die sich gegen offenbar kriminelles Vorgehen der Stadtbesetzer und –absperrer
und ihrer Unterstützer zur Wehr setzen, nur herablassenden Spott übrig. Maximal
als lästig wie hartnäckige Fliegen werden die Bürger betrachtet, die der
Ansicht sind, dass Recht und Gesetz auch für Machthaber in der Verwaltung und
deren brüderlich verbundene Protegés gelten, mit denen man so schön öffentlich
Fässer anstechen kann.
Aussitzen und Aushungern sind als
Devise angesagt.
Und auf gar keinen Fall irgendwelche
Fragen beantworten, intern nicht – und schon gar nicht gegenüber denen, die den
eingeweihten Kreisen nicht angehören.
Im Schatten des großen,
Schlagzeilen, Sondermeldungen und eine Belagerung der ganzen Stadt durch
Berichterstatter produzierenden Skandals fühlen sich die kleinen Rädelsführer
im Augenblick sehr sicher. Die Öffentlichkeit hat auch regional und lokal zurzeit
andere Sorgen und Interessen und in diesem Bewusstsein wird versucht, wieder
einmal klammheimlich Tatsachen zu schaffen.
Doch eines sollten diese Menschen
vielleicht bedenken. Leugnen, Lügen, Attacke und Desinformation in besagtem, weltweit
Aufsehen erregenden Skandal haben am Ende dann doch nicht zum gewünschten Ziel
geführt. Ganz im Gegenteil.
Und irgendwann wird auch das
Thema vom Dom erledigt sein bzw. die Limburger werden entnervt einfach nichts
mehr davon hören wollen.
Dann wird man sich auch wieder
Themen zuwenden, die den Einzelnen mehr betreffen und ein Interesse daran
zeigen, was unmittelbar vor der Haustür mit öffentlichem Eigentum und den
Bürgerrechten geschieht. Und auch dort hinschauen. Sehr genau.
Eines zumindest zeigen die
aktuellen Entwicklungen nämlich interessanterweise: Ignoranz und Aussitzen scheinen auf einmal in
Limburg gegen jede Tradition keine große Zukunft mehr zu haben.
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