Dienstag, 8. Oktober 2013

Das große PLUS: Bischöfliche Zwischenbilanz

Die "+"-Tasten der Rechner wurden offenbar eifrig und mit sich beharrlich steigerndem Grauen gedrückt, als der Verwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls versuchte, eine Zwischenbilanz bezüglich der Baukosten der Bistumsleiterzweizimmerwohnung zu ziehen. Jenes erlesene Geheimgremium befasste sich also damit, das als Einziges Kenntnis über die Vermögenslage des jeweils aktuellen Stellvertreters des Stellvertreters des Schöpfers an sich hat. Oder haben soll, wie die staunende Öffentlichkeit nun erfährt, denn man zeigt sich überrascht über die Summe, die ausgeworfen wurde.
31 Millionen Euro.
31.000.000,00 €
Zehnmal soviel, wie bei einer allerersten Kostenschätzung verkündet wurde - und bereits DIESE hatte für erheblichen Unmut und Proteste innerhalb der Diözese gesorgt.
Nun verkündeten die Schatzmeister des Bischofs also (angeblich gegen dessen erklärten Willen, obwohl er genau diese Öffentlichkeit noch vor wenigen Wochen fest versprochen hatte), wie unendlich viel teurer Bambis Palast geworden ist. Vorerst. Betrachtet man die klerikale Salamitaktik der Informationsdistribution, muss man davon ausgehen, dass in irgendwelchen Ecken sicher noch weitere, bis dato unbekannte Rechnungen liegen oder andere noch gar nicht gestellt wurden.
31 Millionen sind es nun also. Soweit. 
Das ist eine Summe, die das reale Vorstellungsvermögen der meisten Menschen überschreitet. Vielleicht nähert man sich dieser am besten wie folgt an. Setzt man nur einen akuellen Tagesgeldsatz von 1,5% an, dann würde diese Summe pro Jahr Zinsen in Höhe von 465.000,-- Euro bringen. Pro Tag wären das 1.273,97 Euro, also mehr als sehr viele Menschen, die jeden Tag 8 Stunden und mehr wirklich hart arbeiten, pro Monat im Geldbeutel haben. Und das sind, wie gesagt, nur die Zinsen.
Sich selbst im Weg: Klerikaler Schiefer und Berichterstattung
Woher diese 31 Millionen Silberlinge am Ende des Tages und der Zahlungsfristen eigentlich kommen sollen und werden, darüber schweigt man sich indessen aus. Es scheint aber da zu sein. Geld. Säckeweise.
Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf die Vermögenslage des Bistums an sich, das sich bei jeder Gelegenheit bettelarm rechnet und auf staatliche Alimentation in jeder Hinsicht pocht und sich darauf verlassen kann, dass Staat und Stadt willfährig und in vorauseilendem Gehorsam die eigene, eigentlich leere Kasse öffnen.
Man braucht nur den Blick ein wenig am Dom vorbei schweifen zu lassen und sieht das Schloss, das nun mit Millionenaufwand ausschließlich als Stimm- und Mannschaftstrainingszentrum für klerikale musikalische Gruppen hergerichtet wird.
Bambi hat sich sicher schon auf die vielen glockenklaren Stimmen gefreut, die viel häufiger erklingen soll(t)en, sobald er in Gold und Seide gehüllt seiner Passion nachkommt, dem Inszenieren seiner selbst im Rahmen einer Liturgie.
Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er nach diesen vorerst letzten (und ihn selbst erschütternden, heißt es) Entwicklungen noch das Weihnachtsfest in Limburg erlebt, scheint weiter rapide zu sinken.
Wie man hört, hat er alle öffentlichen Termine abgesagt.
Der Unbeteiligte fragt sich, wie man ihn im Fall eines Falles und des Demission aus seinem Bunker herausbekommt, wenn er sich dort hinter seinen Panzersperren verbarrikadiert und sich verzweifelt an die Schatztruhen krallt.
Schickt der Papst dann die Schweizer Garde?

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