Sonntag, 15. Februar 2015

Bebauungsplan Altstadt - da war doch was?



Es wurde groß und in allen verfügbaren Zeitungen darüber berichtet: Es wird einen Bebauungsplan Rosenhang geben, nachdem nun endlich die richtigen Leuten alle an den richtigen Stellen ihre Immobilien errichtet haben und auf Besitzstandswahrung pochen, um nachdrängende Auchbauwillige (der falschen Herkunft...) daran zu hindern, sich ihr Stück von der wertvollen Torte abzuschneiden. Dabei haben sich die üblichen Verdächtigen in den öffentlichen (und auch in den nicht öffentlichen, wie man hört...) Sitzungen immer wieder auf die Schulter geklopft, weil es doch so eine herausragende Beteiligung der betroffenen Bürger gegeben hätte.
Bürgerbeteiligung an einem Bebauungsplan? Verwundert reibt sich da der gemeine Altstädter die Augen. So etwas gibt es?
Sicher. Nur nicht überall und für jeden. Der Limburger Altstadt droht ebenfalls ein Bebauungsplan. Nur soll dieser eben mal wieder in den üblichen Hinterzimmern ausgekaspert werden, ohne dass auch nur eine Stimme der Eigentümer gehört würde.
Bereits 2013, als vor fast zwei Jahren geisterte das Thema durch die Hallen der Entscheidungsfindungen und wurde in diesem Blog thematisiert: http://dom-zoo-limburg.blogspot.de/2013/05/ein-bebauungsplan-fur-ein-bebautes.html . Doch seitdem hat man diesbezüglich weder etwas gesehen oder gehört.
Unbeteiligte: Hausbesitzer der Altstadt
Niemand weiß, ob es Entwürfe gibt. Oder Beratungen. Debatten. Analysen. Perspektiven. Gutachten. Hm, die gibt es sicher. Limburg ist ja die heimliche Hochburg der Gutachten. Doch die sind genauso geheim wie alle anderen Umtriebe.
Was mit Sicherheit bisher nicht stattgefunden hat, ist eine Befragung/Beteiligung der Menschen, denen die von dem dräuenden Ungemach betroffenen Häuser gehören. Wieder einmal werden diejenigen, die mit viel eigener Initiative und ganz bestimmt nicht geringem finanziellem Aufwand Limburg überhaupt erst attraktiv gemacht haben und es so halten, als Bürger zweiter bis dritter Klasse behandelt. Ihre Belange, Wünsche und Probleme interessieren absolut nicht. Sie müssen weder gefragt noch gehört werden. Könnte es etwas damit zu tun haben, dass die Altstädter in den einschlägigen Gremien nicht annähernd so gut vertreten sind, wie die vom Rosenhang? Dem Vernehmen nach könnten die betreffenden Ausschüsse unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagen – und hätten trotzdem genug direkt Betroffene am Tisch.
Wie heißt es so schön in Orwells Animal Farm? Alle Tiere sind gleich. Nur einige Schweine sind gleicher.
Die Altstädter können sich auf altbekannte Limburger Art also darauf einstellen, dass irgendwann über ihre Köpfe hinweg wieder einmal beschlossen wird, wie sie mit ihrem Eigentum zu verfahren haben. Und wenn sie wütend protestieren, wird man ihnen bescheiden, sie hätten doch genug Gelegenheit gehabt, „sich einzubringen“. Irgendwann zwischen dem 27. und 31. Dezember, 11 – 11:30, Zimmer 00.

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