Es wurde groß und in allen
verfügbaren Zeitungen darüber berichtet: Es wird einen Bebauungsplan Rosenhang
geben, nachdem nun endlich die richtigen Leuten alle an den richtigen Stellen
ihre Immobilien errichtet haben und auf Besitzstandswahrung pochen, um nachdrängende Auchbauwillige (der falschen Herkunft...) daran zu hindern, sich ihr Stück von der wertvollen Torte abzuschneiden. Dabei
haben sich die üblichen Verdächtigen in den öffentlichen (und auch in den nicht
öffentlichen, wie man hört...) Sitzungen immer wieder auf die Schulter
geklopft, weil es doch so eine herausragende Beteiligung der betroffenen Bürger
gegeben hätte.
Bürgerbeteiligung an einem
Bebauungsplan? Verwundert reibt sich da der gemeine Altstädter die Augen. So
etwas gibt es?
Sicher. Nur nicht überall und für
jeden. Der Limburger Altstadt droht ebenfalls ein Bebauungsplan. Nur soll
dieser eben mal wieder in den üblichen
Hinterzimmern ausgekaspert werden, ohne dass auch nur eine Stimme der
Eigentümer gehört würde.
Bereits 2013, als vor fast zwei
Jahren geisterte das Thema durch die Hallen der Entscheidungsfindungen und
wurde in diesem Blog thematisiert: http://dom-zoo-limburg.blogspot.de/2013/05/ein-bebauungsplan-fur-ein-bebautes.html
. Doch seitdem hat man diesbezüglich weder etwas gesehen oder gehört.
Unbeteiligte: Hausbesitzer der Altstadt |
Niemand weiß, ob es Entwürfe
gibt. Oder Beratungen. Debatten. Analysen. Perspektiven. Gutachten. Hm, die
gibt es sicher. Limburg ist ja die heimliche Hochburg der Gutachten. Doch die
sind genauso geheim wie alle anderen Umtriebe.
Was mit Sicherheit bisher nicht
stattgefunden hat, ist eine Befragung/Beteiligung der Menschen, denen die von
dem dräuenden Ungemach betroffenen Häuser gehören. Wieder einmal werden
diejenigen, die mit viel eigener Initiative und ganz bestimmt nicht geringem
finanziellem Aufwand Limburg überhaupt erst attraktiv gemacht haben und es so
halten, als Bürger zweiter bis dritter Klasse behandelt. Ihre Belange, Wünsche
und Probleme interessieren absolut nicht. Sie müssen weder gefragt noch gehört
werden. Könnte es etwas damit zu tun haben, dass die Altstädter in den einschlägigen
Gremien nicht annähernd so gut vertreten sind, wie die vom Rosenhang? Dem
Vernehmen nach könnten die betreffenden Ausschüsse unter Ausschluss der
Öffentlichkeit tagen – und hätten trotzdem genug direkt Betroffene am Tisch.
Wie heißt es so schön in Orwells Animal
Farm? Alle Tiere sind gleich. Nur einige Schweine sind gleicher.
Die Altstädter können sich auf
altbekannte Limburger Art also darauf einstellen, dass irgendwann über ihre
Köpfe hinweg wieder einmal beschlossen wird, wie sie mit ihrem Eigentum zu
verfahren haben. Und wenn sie wütend protestieren, wird man ihnen bescheiden,
sie hätten doch genug Gelegenheit gehabt, „sich einzubringen“. Irgendwann
zwischen dem 27. und 31. Dezember, 11 – 11:30, Zimmer 00.
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