Wann? Keine Ahnung. Der Regent
mit Hausarrest (gut, er wurde dann in den letzten Tagen doch einmal vermummt an der
Schaufel eines Erstspatenstiches gesehen, mit dem er natürlich auch nichts zu
tun hatte …) konnte auf Anfrage eines kommunalen Politatoms (kleinstes, nicht
teilbares Element eines Parlaments, also bitte hier und jetzt keine Beleidigung
implizieren) keine Angaben machen, wann denn die alte Autobahnbrücke fallen
soll. Oder abgeknabbert werden, denn eine Vollsprengung wäre wohl nur mit extremen
Kollateralschäden an Fluss, Bahn und sonstigem Geläuf möglich.
Jedenfalls zuckte der BM von LM
mal wieder mit den Achseln, nicht ohne den Fragesteller bezüglich der eigenen
Nichtzuständigkeit in der bekannten Souveränität zu belehren, was dem Vernehmen
nach in einem niedlichen Showkämpfchen intellektuell-verbaler Art endete.
Jedenfalls wird städtischerseits über ein wann-wie-wo unterrichtet, heißt es. Irgendwann
einmal. Denn nichts Genaues weiß man nicht.
Dafür weiß die investigative
Lokalpresse viel, nur wenige Tage später. Gemäß dem Motto „Ein Mann – ein Telefon“
gelang es der NNP (Ehre, wem Ehre gebührt) problemlos, umfangreiche Auskünfte zu erlagen. Man muss nur miteinander reden, dann kommt man ins Gespräch. Aber das ist keine Limburger Kommunikationsform. Da wird ÜBER einander geredet, wenn schon.
Da steht sie. Noch... |
Die Recherchen der NNP konnten dabei auch gleich mit einem Märchen aufräumen. Es soll nicht den
Tatsachen entsprechen, dass wegen der (je nach Standpunkt) guten oder bösen
Initiative gegen die gute oder böse (in jedem Fall hässliche…)
Brückenbebauungsplanung alle
Vorbereitungsmaßnahmen für die Entfernung der
alten Flussquerungsvorrichtung für Automobile auf Eis gelegt worden wären. Und
es kommt deshalb nun auch nicht zu unendlichen Verzögerungen der entsprechenden
Arbeiten, sagt Hessen im Stau. Nein, Hessen Mobil.
Es gibt auf jeden Fall einen
konkreten Zeitplan. Frühestens 2017 sollen die Pfeiler fallen, nachdem ab dem
Beginn des Jahres 2016 die Fahrbahnträger beseitigt wurden. Von Sprengung der
Pfeiler ist auch die Rede, wobei sich der Konsument des seriellen
Realitätsfernsehen, das sich mit „Männerthemen“ wie Autoschrauben, Goldsuchen
und eben auch Gebäudezerlegung befasst, fragt, wie in aller Welt man die
Flusspfeiler mit Hilfe von Semtex oder C4 vernichten will. Wohin sollen 50
Meter Stahlbeton denn fallen, wenn nicht auf die Schienen, den Fluss oder die
Landstraße? Nun gut, hoffen wir, dass sie wissen, was sie tun. Die Chance
besteht, denn die Stadt Limburg und ihre Behörden haben in dieser Aktion nicht die
Finger drin. Genauso wenig wie in dem Bau der neuen Brücke, der bisher schon geradezu
sensationell planmäßig, reibungslos und mit bemerkenswert geringen Störungen
verlaufen ist. Man stelle sich einmal vor, städtische Behörden hätten die
Planung und Durchführung… Nein, lieber nicht.
Eines ist auf jeden Fall sicher –
und es wurde merkwürdigerweise bislang mit keinem Wort von irgendjemandem
erwähnt. Ein Abriss geht nicht still und heimlich vonstatten. Limburg stehen ab
dem kommenden Frühling damit wenigstens zwei Jahre Dauerbeschallung durch
Presslufthämmer monumentaler Größe bevor – von früh bis spät.
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