An einem der Parkplätze des
Bischöflichen Ordinariats Am Huttig stehen drei große Container. Sie sind für
Altglas vorgesehen, ein Umstand, der dem Passanten nicht verborgen bleibt, wenn
die Stahlkästen wieder einmal nicht geleert wurden und ganze Batterien von
Glasbehältern drum herum abgestellt wurden. Besonders zu Silvester ist dieses
Phänomen zu beobachten.
Klingen besser als die Glocke der Stadtkirche |
Zu beobachten bzw. zu vernehmen
ist jedoch auch etwas anderes. Es scheint absolut unmöglich zu sein, den Inhalt
dieser Altglascontainer zu einer auch nur annähernd zivilisierten Uhrzeit
abzuholen. Es ist in der Regel noch nicht einmal 6:00 Uhr morgens, wenn lautes
Rückfahrwarner-Piepen und das Wummern eines schweren Diesels Anwohner mit
leichtem Schlaf vorwarnen, dass ihre Nachtruhe gleich vorbei ist. Diejenigen,
die fester schlummern, stehen kurz darauf senkrecht im Bett. Mit einem
Geräusch, als sei ein kompletter Bierlaster umgestürzt, kracht, scheppert und
klirrt das Glas in den Sammelbehälter. Insgesamt dreimal. Wer danach noch
einmal einschlafen kann, ist zu beneiden.
Es möge einmal dieser oder jener
erklären (zuständig ist ganz sicher wieder niemand), warum in aller Welt
ausweislich der Beschriftung nur der EINWURF von Flaschen auf die Zeit zwischen
7:00 und 20:00 Uhr beschränkt ist, nicht der AUSWURF.
Bitte - Danke - Scheißegal |
Doch auch die mehr als deutlichen
Hinweise bezüglich der Zeiten, in denen die Austrinker das Leergut zu entsorgen
haben, werden von einigen Individuen maximal als grobe Empfehlung angesehen. Ein
einzelnes Subjekt allerdings betrachtet die Einwurfzeiten schlicht als nicht
existent. In jeder, aber auch wirklich JEDER Sonntagnacht, pünktlich zwischen
00:30 und 02:00 Uhr fährt jemand vor und wirft Altglas ein. Nicht eine Flasche.
Nicht zwei oder drei. Nein, kistenweise fliegt das Recyclingmaterial mit viel
Schwung in die Löcher. Eine gute Viertelstunde lang werden die Anwohner des
Eschhöfer Wegs und ein Teil der Bewohner der östlichen Altstadt JEDEN Sonntag
mit diesen enervierenden Lärm terrorisiert. Es ist genau die Art von Laut, die
einen in der Einschlafphase aufschreckt und dann wach hält. Besonders perfide
ist es, wenn dann einen Augenblick Ruhe herrscht, wohl weil die nächste Kiste
herangeschleppt wird, Entspannung eintritt, die Augen zufallen – und es dann
wieder kracht und klirrt.
Es liegt die Vermutung nahe, dass
es sich bei dem betreffenden Analphabeten und Vollignoranten um einen Gastronom
handelt, der die Glasbeute der Woche zum Abschluss des Sonntagsgeschäfts
entsorgt. Daran, dass andere Menschen um diese Zeit bereits schlafen wollen
oder müssen, verschwendet dieser Altglasterrorist keinen Gedanken.
Muss man erwähnen, dass Kräfte
des Ordnungsamts um diese Zeit natürlich nicht durch die Gassen schlendern?
Oder dass man der Limburger Polizei mit ihren anderthalb
Streifenwagenbesatzungen des Nachtdienstes mit einem solchen Anliegen überhaupt
nicht zu kommen braucht?
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