Wer gehofft hatte, die Veröffentlichung der Stellungnahme der Stadt Limburg bezüglich der Illegalität von Eintrittsgeld für das Limburger Altstadtfest, die in den letzten 24 Stunden im Internet weite Kreise gezogen hat, hätte bei den Veranstaltern und ihren Beauftragten irgendeine Wirkung hinterlassen, der sieht sich enttäuscht. Sogar mehr als das.
Das exakte Gegenteil ist der Fall.
Die Erkenntnisrestistenz von Verantwortlichen sowie der absolut fehlende Wille der dazu gesetzlich Verpflichteten, für Recht und Ordnung zu sorgen, sind geradezu deprimierend.
Die Limburger Altstadt ist zur rechtsfreien Zone geworden.
Als ob der Besuch des amerikanischen Präsidenten anstünde, sperren finster gekleidete Trupps jedes auch noch so kleine Schlupfloch in die Altstadt ab, kassieren und legen Hand an. Besucher werden vom Ordnungsdienst höchstpersönlich farbig markiert.
"Du komms hier nich rein" - Gewalt gegen Besucher |
„Das kostet 2,50 Euro Eintritt“, muss zur Zeit JEDER hören,
der den Versuch unternimmt, sich der Limburger Altstadt an irgendeiner Stelle auch nur zu nähern. Personell vielfach besetzte Posten eines „Sicherheits“unternehmens
halten Menschen- und Fahrzeugverkehr auf und wer nicht zahlt, wird mit allen
Mitteln daran gehindert zu passieren.
Von einem „freiwilligen Unkostenbeitrag ist nirgends die
Rede.
Jeder konkrete Hinweis auf die Illegalität des Ansinnens
sowie die von der Stadt Limburg selbst konstatierte Rechtslage wird mit der dumpfen
Sturheit von Befehlsempfängern abgeblockt. „Ich bin nicht hier zum Diskutieren. Ich bin hier zum
Abkassieren“, wurde ein renitenter Besucher angeblafft.
Doch Arroganz ist offenbar einigen, die sich für diesen Abend mit einer Macht und Gewalt über andere ausgestattet wähnen, noch nicht genug. „Warum haust du ihm
nicht auf’s Maul?“, forderte ein "Kollege" den Wortführer der Leuchtkittelträger bei einem Vorfall am Huttig, den ich gerade selbst erleben musste, zur
Körperverletzung auf.
Der mehrfache, eindringliche Hinweis darauf, dass die beiden
so bedrohten jungen Männer keineswegs zum Altstadtfest sondern zu einer Verabredung in einer
Kneipe sowie zu einem Besuch beim Haus von Bekannten wollten, wurde mit einem „ist
mir egal“ abgebügelt.
Als die beiden erklärten, von ihrem Recht Gebrauch zu
machen, keinen „freiwilligen“ Beitrag für ein Fest zu entrichten, das sie gar
nicht besuchen wollten, wurden sie von zwei dem Kindesalter kaum entwachsenen
Straßensperrern MIT GEWALT daran gehindert und darüber hinaus genauso
persönlich beleidigt wie ich selbst als Beobachter des Vorfalls.
Eine ausführlichere Würdigung des ersten Tages dieser
Veranstaltung, die der Stadt Limburg weit über die Grenzen hinaus ein so großes Ansehen verschafft und auf die jeder Altstadtbewohner doch stolz sein müsste, folgt…
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