Montag, 16. März 2015

Kein Grün in Limburg? Doch! Aber nicht für alle...



Immer wieder hört man, dass Limburg über zu wenig Grünflächen verfügt. Insbesondere die Innenstadt und die Altstadt leiden unter den Nachwehen der Sanierung, die in Sachen Gartenbau nach dem Motto verfuhr: "Nur gefällte Bäume sind gute Bäume" und "Pflanzen fühlen sich nur in Waschbetonbottichen wohl".
Anwohner versuchen zwar mit teils großem Aufwand alljährlich der Stadt ein lebendigeres Gesicht zu verleihen, indem sie die Häuser mit Blumenkästen ausstatten, aber es mangelt an einem zentral gelegenen Park, den man schnell erreichen und in dem man ein wenig spazieren kann. Das Lahnufer ist zur Entspannung dieser Art kaum geeignet. Wer sich einmal an einem der sonnigeren Tage auf die Kinderwagen-Radwandererklingelmeuten-Hundeanausziehleinenartisten -Radrennfahrerkurverei-Rallye eingelassen hat, weiß genau, dass sich "Erholung" anders buchstabiert.
Alle müssen draußen bleiben. Noch?
Doch eine Lösung dieses Problems und eine Behebung des Mangels wäre sehr leicht möglich. Denn es gibt ihn, den allseits vermissten Park. Wenigstens 5000 m² (geschätzt) dürften es sein, die am Rande der Altstadt zwischen historischen und neueren Mauern und hinter Parkplätzen sorgfältig versteckt liegen und nur aus größerer Höhe überhaupt zu sehen sind. Knappe anderthalb Mal im Jahr wird dieses Gelände widerwillig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, danach schließen sich die Tore ganz schnell wieder. Schnell und fest.
Der "Bischofsgarten" wäre ein idealer kleiner Park mit gewachsener Substanz, doch der Großgrundbesitzer, der ihn eignet, sperrt die Öffentlichkeit konsequent aus - ohne ihn selbst in irgendeiner Form sinnvoll zu nutzen. Das Milliarden schwere Unternehmen Bistum Limburg sitzt hier auf Land, das der Allgemeinheit bestens zu Gute käme und die Wohn- und Lebensqualität in der Innenstadt extrem erhöhen könnte.
Es wäre sicher kein Problem, eine Einigung zwischen Stadt und Kirche zu erzielen, dass bei einer dauerhaften Öffnung des Parks Limburg für Pflege und Erhaltung der Anlage und Einrichtung zuständig wäre. Zwei weitere Zugänge wären auch erforderlich, was aber ganz sicher zu leisten wäre. Feste Öffnungszeiten wären gegen Vandalen hilfreich. Nachts wäre der Park leicht zu verschließen.
Es wäre schön.
Zu schön.
Wäre es nicht eine große Aufgabe für den neuen Bürgermeister, diesbezüglich beim Bistum vorstellig zu werden und eine Einigung zu erzielen, die allen zu Gute kommt? Die Kirche würde es nichts kosten und würde den mehr als angekratzten Ruf des Bistums dadurch etwas aufpolieren, dass nach dem jahrelangen Terror durch die Konstruktion des Protzbaus am Dom endlich mal wirklich etwas für die Nachbarn getan würde (die eine Flasche Wein als "Entschädigung" ist lange, lange, lange getrunken...).
Interesse an solch einem Projekt?
Ruft jemand "hier"?

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