Immer wieder hört man, dass
Limburg über zu wenig Grünflächen verfügt. Insbesondere die Innenstadt und die
Altstadt leiden unter den Nachwehen der Sanierung, die in Sachen Gartenbau nach
dem Motto verfuhr: "Nur gefällte Bäume sind gute Bäume" und
"Pflanzen fühlen sich nur in Waschbetonbottichen wohl".
Anwohner versuchen zwar mit teils
großem Aufwand alljährlich der Stadt ein lebendigeres Gesicht zu verleihen,
indem sie die Häuser mit Blumenkästen ausstatten, aber es mangelt an einem
zentral gelegenen Park, den man schnell erreichen und in dem man ein wenig
spazieren kann. Das Lahnufer ist zur Entspannung dieser Art kaum geeignet. Wer
sich einmal an einem der sonnigeren Tage auf die Kinderwagen-Radwandererklingelmeuten-Hundeanausziehleinenartisten
-Radrennfahrerkurverei-Rallye eingelassen hat, weiß genau, dass sich
"Erholung" anders buchstabiert.
Alle müssen draußen bleiben. Noch? |
Doch eine Lösung dieses Problems
und eine Behebung des Mangels wäre sehr leicht möglich. Denn es gibt ihn, den
allseits vermissten Park. Wenigstens 5000 m² (geschätzt) dürften es sein, die
am Rande der Altstadt zwischen historischen und neueren Mauern und hinter
Parkplätzen sorgfältig versteckt liegen und nur aus größerer Höhe überhaupt zu
sehen sind. Knappe anderthalb Mal im Jahr wird dieses Gelände widerwillig der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht, danach schließen sich die Tore ganz schnell
wieder. Schnell und fest.
Der "Bischofsgarten"
wäre ein idealer kleiner Park mit gewachsener Substanz, doch der
Großgrundbesitzer, der ihn eignet, sperrt die Öffentlichkeit konsequent aus -
ohne ihn selbst in irgendeiner Form sinnvoll zu nutzen. Das Milliarden schwere
Unternehmen Bistum Limburg sitzt hier auf Land, das der Allgemeinheit bestens
zu Gute käme und die Wohn- und Lebensqualität in der Innenstadt extrem erhöhen
könnte.
Es wäre sicher kein Problem, eine
Einigung zwischen Stadt und Kirche zu erzielen, dass bei einer dauerhaften
Öffnung des Parks Limburg für Pflege und Erhaltung der Anlage und Einrichtung
zuständig wäre. Zwei weitere Zugänge wären auch erforderlich, was aber ganz
sicher zu leisten wäre. Feste Öffnungszeiten wären gegen Vandalen hilfreich.
Nachts wäre der Park leicht zu verschließen.
Es wäre schön.
Zu schön.
Wäre es nicht eine große Aufgabe
für den neuen Bürgermeister, diesbezüglich beim Bistum vorstellig zu werden und
eine Einigung zu erzielen, die allen zu Gute kommt? Die Kirche würde es nichts
kosten und würde den mehr als angekratzten Ruf des Bistums dadurch etwas
aufpolieren, dass nach dem jahrelangen Terror durch die Konstruktion des
Protzbaus am Dom endlich mal wirklich etwas für die Nachbarn getan würde (die
eine Flasche Wein als "Entschädigung" ist lange, lange, lange
getrunken...).
Interesse an solch einem Projekt?
Ruft jemand "hier"?
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