Vor einigen Jahren wurde in
Limburg mit großem öffentlichem Getöse etwas eingeführt, das sich „Freiwilliger
Polizeidienst“ nennt.
Ziel der Operation war es, das „subjektive
Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen“. Meiner Ansicht nach eine geradezu
groteske Aussage, denn sie bedeutet nichts anderes, als dass das Gefühl falsch ist.
Bürger sollen nicht sicher SEIN, sondern sich nur so FÜHLEN – und das, indem
man ihnen Uniformträger zeigt, die praktisch keinerlei Eingriffsbefugnis oder
gar qualifizierte Ausbildung haben, sondern maximal als wandelnde Notrufsäulen
fungieren sollen. Kaschiert werden sollte mit dieser Augenwischerei der Landespolitik (für wenig Geld und das zum Teil aus den Kommunen)
der akute Personalmangel der Polizei und die permanente Unterbesetzung von
Revieren bei gleichzeitig immer größer werdenden Herausforderungen in Sachen
öffentlicher Sicherheit.
FPD: Erschreckt Verbrecher |
Die Polizei wurde zu dem Thema
nie gefragt und das Grauen vor einer solchen Art halboffizieller Bürgerwehr bei
den Beamten, die selbst erst nach jahrelangen Studium auf die Straßen gelassen
werden, interessierte die Politik nicht. Da die Mitläufer des FPD auch noch von
qualifizierten Beamten betreut und angeleitet werden müssen, bindet dieser
Dienst darüber hinaus auch noch reguläre Polizeikräfte und hält sie von ihrer
ureigenen Arbeit ab. Doch auch dies war den Entscheidern gleichgültig. Der
hochoffiziell sogar als solcher benannte Etikettenschwindel nahm seinen Lauf.
So auch in LM. Nach allseitigen
Lobpreisungen der geschätzten, engagierten Bürger und Auswahlverfahren, die die
Mehrheit der Bewerber gleich aussiebten, sah man dann in der Folge tatsächlich
Menschen in blauen Plastikjacken doppelstreifend und mit wichtigem Blick durch
die Innenstadt schlendern.
Ein Artikel in der lokalen
Weltpresse war noch zu vermelden, in dem der mutige und konsequente Einsatz des
FPD bei der Vertreibung einer Schülerreisegruppe von den Stufen eines Telefonladens
(Privatgelände, hm…) gelobt wurde, danach wurde es still um die Truppe. Immer
seltener sah man die Regenjackenträger bis sie vollständig aus dem Straßenbild
verschwanden. Subjektiv.
Im Kriminalitätsbericht der
Polizei taucht alljährlich seit längerem immer derselbe, eine Satz auf, wenn es
um den FPD geht. Sonst hört und sieht man nichts mehr.
Ich beschloss, diesem Phänomen
nachzugehen und fragte bei der Stadt Limburg nach konkreten Zahlen. Ich erfuhr
von der Sprecherin der Stadt deren Nichtzuständigkeit, auf nochmalige Nachfrage
hin erklärte sie dann, dass im Jahr 2014 im Etat 12.000,-- € für Bekleidung,
Schulung usw. vorgesehen waren.
Nach Auskunft des Zuständigen bei
der Polizei Limburg werden diese Kosten jedoch vom Land Hessen getragen. Die
Stadt zahlt nur die Aufwandsentschädigung in Höhe von 7,-- €/Stunde. Die weiteren
Zahlen, die mir der Betreuer des FPD mitteilte, sind jedoch sehr interessant.
Es gibt für Limburg noch 10
(zehn) Mitarbeiter des Freiwilligen Polizeidienstes. Das Durchschnittsalter
beträgt 49 Jahre. Im Jahr 2014 leisteten diese 10 Mitarbeiter 661 Stunden.
Das bedeutet, dass der einzelne
FPD LM Mitarbeiter im Durchschnitt pro Woche 1 Stunde und 16 Minuten Dienst
versah. Umgerechnet auf die Einwohnerschaft Limburgs und angesichts der
Tatsache, dass der FPD nur zu zweit auftritt, ergibt sich daraus eine
Dienstzeit pro Bürger und Jahr von 35 Sekunden.
Das heißt, jeder Limburger durfte
sich im Durchschnitt im Jahr 2014 für etwas mehr als eine halbe Minute SICHER
fühlen. Subjektiv.
Zieht man aber die Tatsache ins
Kalkül, dass der FPD verstärkt während Massenveranstaltungen wie Karnevalsumzug,
Frühlingsfest, Summer-Games, Triathlon und anderen Lustbarkeiten in Gruppen
eingesetzt wurde, sinkt die Einsatzzeit für andere Gelegenheiten fast unter die
Messgrenze.
Die Dienstzeit des FPD ist auf
25 Stunden/Monat begrenzt. Das würde für die zehn Aufrechten in LM ein Gesamtvolumen
von 3000 Stunden pro Jahr bedeuten. Von diesen wurde aber gerade mal ein
Fünftel geleistet.
Der Effekt der Maßnahme war von
vorn herein unter Sicherheitsspezialisten mehr als umstritten. Angesichts der offiziellen
Zahlen jedoch bewegt sich die Operation FPD rasant in Richtung Lächerlichkeit.
Dazu kostet der FPD Geld und hält qualifizierte Sicherheitskräfte von der
Arbeit ab.
Eine ganze Reihe von Städten und
Gemeinden hat längst die Notbremse gezogen. Im Bereich Kassel z. B. gibt es
nirgends mehr einen Freiwilligen Polizeidienst.
Wäre es nicht allerhöchste Zeit,
sich auch in Limburg von diesem traurigen Experiment zu verabschieden?
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